Bergwanderweg Mittal – Imine – Spielbielalpji

Bergwanderweg
T3+
5 km
3 h
900 m
250 m
Juni bis November

Immer wieder kommt die Frage auf, ob es eine Möglichkeit gibt, von Goppenstein bis Hohtenn zu wandern. Bis vor kurzem war dies nur über einen inoffiziellen Weg möglich. Dieser Weg über Imine wurde 2023 als offizieller Bergwanderweg eingezeichnet und inzwischen in Stand gestellt sowie markiert, auch wenn die Markierungen noch nicht überall vorhanden sind, wo diese nötig wären. Auch wenn der Weg in einem relativ guten Zustand ist, würde ich diesen als Niveau T3+ einschätzen. Einige steile Abschnitte erfordern eine gute Trittsicherheit und die teilweise fehlenden Markierungen machen die Wegfindung nicht immer einfach. Es ist also kein einfacher Spaziergang.

Mittal bis Imine

Der Start des Imine-Wegs ist in Mittal, einem kleinen Weiler auf halbem Weg zwischen Goppenstein und Gampel. Erreichbar ist Mittal entweder zu Fuss oder mit dem Bus ab Goppenstein oder Gampel/Steg. Der Weg führt direkt am südlichen Ausgang der Lawinenschutzgalerie auf diese und vor dort entlang des Baches in die Höhe.

Nach rund 100 Meter sieht man den Bach über eine Steinverbauung fliessen, dort biegt der Weg rechts ab. Die Markierung bei der Abzweigung ist gut sichtbar. An einem Stahlseil kann man sich nun für die ersten Höhenmeter festhalten und so die ersten steilen Stufen überwinden. In einem gleichmässigen Zickzack führt der Weg nun durch den Wald steil nach oben. Es folgt eine weitere, mit Stahlseilen gesicherte Stelle, bevor der Weg nach einer Steintreppe etwas flacher wird. Hier fehlen nun leider einige Markierungen, so dass es nicht immer klar ist, wo der Weg durch geht. Bei der ersten Abzweigung geht ein überwachsener Weg links weg, diesen lässt man auch links liegen und geht geradeaus weiter, an einem rot markierten Baum vorbei. Gleich darauf macht der Weg eine 180°-Kurve. Doch auch geradeaus führt ein Weg weiter, welcher aber irgendwann aufhört. Ein Haufen Äste soll einem daran hindern, dort durchzugehen.

Nach einem kurzen Abstecher in Richtung Norden folgt nun die erste Bachquerung. Es gibt wohl mehrere Möglichkeiten diesen Bach zu queren, am einfachsten ist jedoch diese ganz oben. Oberhalb des kleinen Wasserfalls und direkt unterhalb der kleinen Schlucht, helfen beidseitig Stahlseile und Eisentritte den Ab- bzw. Aufstieg zu bewältigen. Nach ein paar weiteren Höhenmetern steht bereits die nächste Bachquerung an, diese ist aber deutlich einfacher und der Weg gut sichtbar. Nach einem weiteren, steilen Aufstieg im Zickzack durch den Wald – der Weg ist hier nicht immer gut erkennbar – erreicht man einen flachen Weg, welcher von Norden her kommt. Woher dieser kommt, weiss ich leider nicht. Talauswärts geht es nun fast flach weiter bis Imine. Kurz vor der Hütte bei Imine verlässt man den Wald. Ein paar grosse und alte Lärchen säumen den Weg und man kann die Aussicht ins Rhonetal sowie auf die andere Talseite geniessen.

Imine bis Spielbielalpji

Wenige Meter vor der Hütte zweigt der Weg nun links wieder in den Wald. Eine rot-weisse Markierung sowie ein weiser Pfeil weisen den Weg. Neben einigen steilen Abschnitten ist der Weg bis zum Marchgrabu mehrheitlich nur leicht ansteigend. Entlang von teilweise imposanten Felswänden geht es weiter. Neben dem Weg geht es abschnittsweise sehr steil nach unten, was eine gute Trittsicherheit nötig macht, auch wenn der Weg angenehm breit und kaum ausgesetzt ist. Vor der nächsten Bachquerung folgt ein erneuter, kurzer, aber steiler Abschnitt. Der steile Aufstieg setzt sich auch nach der Bachquerung fort. Der Weg führt nun durch einen steilen, mit Steinen durchsetzten Grashang.

Der höchste Punkt ist nun erreicht und es geht fast flach weiter bis zum Aussichtspunkt Scheen Biel. Auf dieser kleinen Ebene kann man nun die Aussicht in fast alle Richtungen geniessen. Rechts blickt man auf die Hockenhörner und das Lötschental, geradeaus tief ins untere Rhonetal. Nur ein paar Meter weiter, knickt der Weg nun Weg und man ist definitiv im Rhonetal angekommen, welches sich nun auf beide Seiten erstreckt. Der Abstieg bis Spielbielalpji ist unspektakulär. Gemütlich führt der Weg nun, teilweise im Zickzack, durch Lärchenwälder und Geröllfelder immer leicht abwärts.

Wie weiter?

Nun ist man auf Spielbielalpji angekommen, doch ein Ziel ist hier noch nicht in Sicht. Es bietet sich nun ein Abstieg nach Hohtenn an. Hierfür wählt man entweder den direkten, aber sehr steilen Weg zur Alp Ladu, oder die deutlich weniger steile Variante, welche rund 200m weiter abzweigt. Auf diesem Weg bietet sich auch ein kleiner Umweg via Alp Tatz an.

Wer von der anspruchsvollen Wanderung noch nicht genug hat, kann diese natürlich noch in Richtung Jolital, entlang der Ladu-Suone. Der mehrheitlich flache Weg bietet immer wieder eine tolle Aussicht ins Rhonetal. Ab Joli geht es dann via Alp Tatz ebenfalls runter nach Hohtenn.


Eintrag erstellt

Juni 2023

Eintrag nach Begehung überarbeitet

August 2025

Fotos

Juni 2023

Fotos

This Post Has 8 Comments

  1. Ich habe heute den Weg ab Mittal begangen. Es scheint, als wäre da was gegangen. Ein neuer Wegweiser, sowie kleine Schildchen weisen den Weg und die ersten Markierungen lassen auch nicht lang auf sich warten, scheinen auch neu zu sein. Ein Pfad ist nun durchgehend sichtbar, jedoch rechts vom Damm. Die Markierungen enden wieder, es sind nur wenige. Der Weg scheint aber fast überall herausgeputzt worden zu sein. Es gibt nur ganz wenige Passagen, die leicht überwuchert sind. Mit offenen Augen findet man den Weg immer. Einzig beim breiten Weg, der falsch ist, hat man nichts markiert, es liegen aber Äste dort, welche einen eher abhalten davon, dort durchzugehen. Auch kurz darauf , ich glaube im Aufstieg zum Mittalgrabu eine kleine Unsicherheit, wo die Spur im Gras weitergeht und einen Bogen macht (direkt geht es auch, es liegt aber Holz rum). Im weiteren Verlauf wurden noch vereinzelt Markierungen angebracht, so zum Beispiel bei der Passage über den Marchgrabe und dem anschliessenden Steilstück. Die Spur ist gelegentlich mal schwach. Bei Imine gibt es einen Wegweiser sowie eine Markierung und einen weissen Pfeil, der den korrekten Weiterweg anzeigt. Am anderen Ende oder Anfang des Weges gibt es auch einen Wegweiser. Alles in allem so eigentlich „nur“ ein T3, jedoch immer noch nicht überall glasklar zu finden und je nach Wegpflege und Vegetation durchaus minimal tricky. Mit GPS und Karte aber eh kein Problem.

    1. Hallo Thomas, Danke für deinen Bericht zur heutigen Wanderung. Vor kurzem wurde mir bereits mitgeteilt, dass man am Weg gearbeitet hat. Schön zu sehen, dass es nun auch ein paar Markierungen gegeben hat, auch wenn es scheinbar noch nicht überall wo es nötig wäre Markierungen gegeben hat. Ich werde den Weg demnächst selber absolvieren und mir die Änderungen anschauen. Anschliessend werde ich auch den Bericht überarbeiten.

      Ich habe bei allen Wanderungen inzwischen angegeben, wann der Beitrag zuletzt aktualisiert worden ist.

  2. Ach ja, es wäre hilfreich, wenn im Wegbeschrieb das Begehungsdatum genannt wird. Gerade bei solchen Informationen ist es später wichtig zu wissen, wie lange her die Erfahrungen sind und zu welcher Jahreszeit die Tour stattgefunden hat.

    Werde heute den Weg suchen

  3. Das ist eine wunderbar gestaltete und hochinteressante Website über Goppenstein, herzliche Gratulation!
    Die Tour über Imine habe ich 2021 begangen, aber in umgekehrter Richtung, und hier dokumentiert: https://www.hikr.org/tour/post170119.html Bezüglich der Schwierigkeit habe ich T4- vergeben, das entspricht ungefähr der Einschätzung von Ulrich Eckert von 2023.
    Mein Fazit damals war, dass man bei der Begehung von Hohtenn aus an den kritischen Stellen (Einstieg bei Mittal, Fortsetzung bei Imine) weniger Probleme hat, dass dafür die sehr steile Strecke nach Mittal hinunter mühsamer ist als im Aufstieg.
    Wichtig zu wissen ist, dass dies nie ein offizieller Bergwanderweg war und wie mir ein Wildhüter bestätigt hat, auch keiner sein wird. Warum der Kanton Wallis diesen dennoch als solchen führt, erschliesst sich mir nicht. Obwohl ich das gemeldet habe, wird er weiterhin im Geoportal als markiert geführt…
    Beste Grüsse, Adrian Böhlen

    1. Es gibt heut leider zu viele Diletanten und Leute, die mitreden und einfach irgendwas machen, ohne dass es abgesprochen wird. Was sich die Swissmap leistet, ist eine Frechheit und kann auch als Gefahr für die Wanderer, welche sich darauf verlassen, eingestuft werden. Aber auch die Kantone, Gemeinden und Wegebauer und Unterhalter (teils Vereine) sind in der Pflicht. Es braucht endlich mal ein einheitliches Vorgehen bei Markierung und Beschilderung. Man muss im Gelände das erwarten können, was auf der Karte aufgeführt ist. Ein rot-weisser Weg bedeutet für den Wanderer, dass es sich um einen, wo immer möglich gut markierten und begehbaren, auffindbaren Weg handelt, der auch ausgeschildert ist. Alles andere ist stinkfrech.

      1. Da stimme ich zu. Ein eingezeichneter Weg (ausgenommen blau-weisse Alpine-Wege) müssen auch entsprechend markiert sein. Bei diesem Weg hier fehlt leider jegliche Markierung, weshalb dieser aus der Karte entfernt werden müsste. Warum das trotz mehrfachen Meldungen nicht passiert ist mir schleierhaft.

  4. Wir haben den Weg am 30.6.23 bei regnerischem Wetter begangen. Trotz reichlicher Bergerfahrung haben wir uns einige Male verhauen. Es gibt überhaupt keine Markierungen oder Wegzeichen, an vielen Stellen ist der Weg auch zugewachsen bzw. wegen der Vegetation kaum erkennbar. Am ehesten haben uns noch die Stellen geholfen, wo umgestürzte Bäume durchgesägt waren, um den Weg freizumachen. Da wusste man dann wieder, dass man richtig ist. Der Reihe nach: In MIttal gibt es keinen Wegweiser/Hinweis, man startet links des Hauses, direkt neben dem Portal der Straßengalerie. Den Einstieg in den Wald oberhalb der kleinen Weide „Längi Matte“ war, da alles zugewuchert war, kaum zu finden. Bei Pt. 1381 sieht es so aus, als ginge der Pfad gradeaus weiter, was falsch ist. Wir brauchten eine Weile und elektronische Hilfe (Karte von Schweizmobil samt GPS auf dem Handy), bis wir die dortige Kehre fanden. Die Bachquerung des Mittalgrabens haben wir zuerst zu tief unten gesucht, auch hier hilft die Karte weiter. Der Weg ab Imine, wo wir Rast gemacht haben, führt nicht direkt an der Hütte vorbei nach Süden weiter, sondern ein Stückchen oberhalb davon. Scheene Biel war auch stark zugewachsen und teils kein Weg erkennbar. Erst kurz vor der Spilbielalpji tauchte der erste Wegweiser auf. Ab da war es einfach. Wir gingen bis Joli und Prag, dann hinunter zur Rarnerchumma und nach Hohtenn. Die Bewertung der Schwierigkeiten mit T3+ ist angemessen, einige Stellen sind ausgesetzt und etwas heikel. Bei Nässe und Regen (wie bei uns) könnte man sogar T4 vergeben.

    1. Vielen Dank für den Kommentar. Ich habe den Weg ca. 1 Woche zuvor begangen. Abgesehen vom Start hatte ich nur an wenigen Stellen Probleme, den Weg zu finden. Im Zweifelsfall ist es aber in der Tat am einfachsten, den aktuellen Karten zu vertrauen, auch wenn es vielleicht nicht immer logisch erscheint. Ich werde den Weg in den nächsten Wochen noch einmal begehen und Fotos der nicht ganz klaren Stellen machen und diese dann hier – entsprechend kommentiert – veröffentlichen. Bei Regen würde ich davon absehen, diesen Weg zu begehen.

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