Talweg Goppenstein – Steg

Wanderweg
T1 (einfach)
8 km
2 h
30 m
600 m

Beschreibung

Die Wanderung startet beim Bahnhof Goppenstein. Der Weg führt zuerst entlang einer Strasse über das Bahnhofgebäude, vorbei am ehemaligen Schulhaus zum Zugangsstollen in den Lötschberg Basistunnel. Durch den kaum befahrenen, breiten Strassentunnel gelangt man schliesslich über eine von vielen Brücken an die Nationalstrasse.

Die Nationalstrasse wird nun bis Mittal ein ständiger Begleiter. Nachdem die erste Lawinenschutzgalerie aussenrum umwandert hat – die Galerien sind zum Glück ausschliesslich für den Strassenverkehr – erreicht man das Gebiet der Schlegmatte. Hier befand sich zwischen 1900 und 1907 eine grosse Aufbereitungsanlage des ehemaligen Bergwerks. Die massiven Fundamente der Seilbahn und der Nebengebäude sind noch immer vorhanden und vom Weg aus teilweise gut sichtbar. Im Sommer weiden hier Kühe und Schafe. Die grossen Felsbrocken sind zudem beliebt zum Bouldern.

Am Ende der Schlegmatte befindet man sich erneut an der stark befahrenen Strasse, doch schon nach ein paar Metern verschwindet diese in der nächsten Schutzgalerie. Am Ende dieser Galerie blickt man auf der anderen Seite der Lonza auf eine grosse Wiese. Dieses Gebiet wird Grebär genannt. Hier soll sich einst eine blutige Schlacht ereignet haben. Die Berner sollen hier von den Lötschentalern und den Gampjer angegriffen worden sein und die Armee vernichtet haben. Nur drei Berner haben angeblich überlebt.

Die Strasse verschwindet hier nun in einer längeren Galerie, welche man zu Fuss ebenfalls aussenrum umwandert. Hier bietet sich immer wieder eine schöne Sicht auf die Lonza und in den gegenüberliegenden Hängen können im Frühling oft die jungen Steinböcke beobachtet werden. Kurz vor dem Ende der langen Galerie, zweigt der Weg, nur schlecht sichtbar in Richtung der Lonza und des Weilers Mittal ab. Nach einem kurzen Abstieg steht man vor einer Brücke. Über die Brücke erreicht man die Häuser von Mittal und den Bergwanderweg in Richtung Jeizinen. Folgt man dem Strässchen, gelangt man schliesslich zum Portal des langen Mittaltunnel.

Bei der Bushaltestelle angekommen rentiert sich ein kurzer Blick nach rechts, in Richtung Lonza. Unterhalb einer überwachsenen Treppe befindet sich auf der anderen Seite das ehemalige Kraftwerk Gampel III. Die Fassung für das ehemalige Wasserkraftwerk befindet sich oberhalb Goppenstein, im Bereich Riti. Der Talweg ins Lötschental führt dort vorbei. Direkt unterhalb der Kraftwerkszentrale befindet sich die Wasserfassung für das Kraftwerk Gampel II, welches man später noch sehen wird.

Die Nationalstrasse verschwindet nun im langen Mittaltunnel und wird uns erst in Steg wieder begegnen. Der Asphaltbelag begleitet uns aber leider noch weiter. Wir folgen nun der alten Strasse. Bis 2011 wurde diese im Sommer noch ab und zu befahren. Bei einem Unwetter wurde jedoch eine Brücke zerstört, weshalb die Strasse nicht mehr durchgehend befahrbar ist. Besser für die Wanderer. In der dritten Haarnadelkurve zweigt dann schliesslich der Wanderweg von der Strasse ab.

Beim nun betretenen Wanderweg handelt es sich um keinen normalen Wanderweg. Vielmehr befindet man sich nun auf dem ehemaligen Saumpfad, welcher vor dem Bau der Strasse die Hauptverbindung in das Lötschentals war. Kaum vorzustellen, was für ein reger Betrieb auf dem schmalen Pfad geherrscht haben muss, als man in Goppenstein mit dem Bau der Arbeitersiedlung und des Lötschbergtunnels beschäftigt war. Da der Weg für Pferde-Fuhrwerke ausgelegt war, ist er entsprechend flach angelegt. Serpentinenmässig schlängelt sich der Weg langsam in den Talgrund. Nach ein paar Kehren ist dann Chloschterli erreicht. Hier steht man nun vor der zerstörten Brücke. Etwas oberhalb der Brücke sieht man nun auch die Zentrale des Kraftwerks Gampel II, sowie die Fassung für das Kraftwerk Gampel I.

Ab Chloschterli folgt man nun wieder der alten Strasse weiter in Richtung Gampel. Kurz bevor Steg erreicht wird, blickt man auf eine grosse Wiese, mit einem markanten Gebäude direkt an der Lonza. Hierbei handelt es sich um die Zentrale des ehemaligen Kraftwerks Gampel I. Eines der ersten Wasserkraftwerke im Wallis. Um 1900 blickte man hier nicht auf eine Wiese, sondern auf ein grosses Industriegebiet. In gelblichen Rauch gehüllt stand hier die erste Fabrik des heutigen Chemiekonzern LONZA. Unterhalb des Wanderwegs sieht man nun auch die Zentrale des KW Lötschen. Hier wird das Wasser aus dem Stausee Ferden turbiniert. Der Weg führt nun weiter direkt ins Dorfzentrum, wo die Wanderung zu Ende ist.

Beste Jahreszeit

Mai bis November
Der Weg quert mehrere grosse Lawinenzonen. Es kann auch Ende Mai teilweise noch Lawinenschnee im Weg geben.

Hinweis

Der Weg ist aktuell wegen Steinschlag gesperrt. Das Begehen geschieht in jedem Fall auf eigene Gefahr.

Fotos

This Post Has 2 Comments

  1. Im Jahr laufe ich ca 20 mal von Steg nach Goppenstein und mit dem Bike ebenfalls soviel. Der Weg als Wanderung anzubieten ist schon etwas übertrieben da er kaum bis gar nicht unterhalten wird..Eigentlich schade .

    1. Auch wenn der Weg eher langweilig ist, bietet er doch immer wieder eine schöne Aussicht. Aber er wird leider in der Tat nicht wirklich unterhalten, was aber eigentlich auf alle Wege von und nach Goppenstein zutrifft.

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